FFA fördert die Entstehung von sieben Filmprojekten und neun Drehbüchern mit rund 3,4 Millionen Euro

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In der ersten Sitzung des Jahres hat die FFA-Kommission für Produktions- und Drehbuchförderung insgesamt 3.393.640 Euro vergeben.

Sieben Filme – darunter neue Projekte von Bora Dagtekin, Robert Thalheim und Natja Brunckhorst – erhalten insgesamt 3.186.000 Euro Produktionsförderung. Mit weiteren 207.640 Euro werden jeweils vier Drehbücher und Treatments sowie die Fortentwicklung eines Drehbuchs gefördert.

Alles nur Illusion? In einigen der aktuell geförderten Filmprojekte und Drehbücher haben die Figuren in fantastischen Welten mit ganz realen Herausforderungen zu kämpfen. In „Chantal im Märchenland“ (AT), der neuen Komödie von Bora Dagtekin, findet sich die heimliche Hauptfigur der „Fuck ju Göhte“ -Filme plötzlich in einer Märchenwelt wieder, wo sie erst einmal mit einigen Prinzessinnenklischees brechen muss. Fantastisch geht es auch im dritten Teil der „Lillifee“ -Reihe zu: Der Kinder-Animationsfilm „Prinzessin Lillifee: Entdecke die Zauberkraft“ erzählt, wie Lillifee eine echte Feenprinzessin wird – und dass dafür mehr als nur Magie nötig ist. Auch der zweite geförderte Familienfilm basiert auf einer erfolgreichen Buchreihe: Das Fantasy-Epos „Woodwalkers“ rund um eine Schule für Jugendliche, die sich in Tiere verwandeln können, handelt von den Erlebnissen des jungen Puma-Wandlers Carag. Eine märchenhafte Geschichte für das allerjüngste Publikum ist „Die Häschenschule – Die Legende vom Goldenen Ei“ (AT); der dritte Teil des Animationsabenteuers nach der bekannten Kinderbuchvorlage erhält Drehbuchförderung.

Das mitunter schwierige Verhältnis von Individuum und Gesellschaft und die eigene gesellschaftliche Verortung der Hauptpersonen spielt in mehreren geförderten Projekten eine zentrale Rolle. So standen die vier Protagonistinnen in Cornelia Grünbergs Langzeitdokumentation „14-18-28“ als zuerst minderjährige und heute noch immer junge Mütter vor beträchtlichen Herausforderungen. Im nun produktionsgeförderten dritten Teil „28 – Prinzip Hoffnung“ sprechen die Frauen über ihren Umgang mit der Ausnahmesituation. Dem gesellschaftlichen Spiel der Eitelkeiten widmet sich der Spielfilm „Pfau“. Die deutsch-österreichische Koproduktion erzählt von Matthias, einem Mann zum Mieten, dessen Welt mehr und mehr im Chaos versinkt. Vom sozialen Druck, der auf jungen Frauen lastet, handelt die drehbuchgeförderte Coming-of-Age-Geschichte „Wie die Gorillas“.

In Robert Thalheims Fortsetzung seiner Agentenkomödie von 2016 verschlägt es die „Kundschafter des Friedens“ – pensionierte DDR-Spione – nach Kuba, das sie vor der endgültigen Übernahme durch den Kapitalismus zu bewahren versuchen. Noch nicht ganz Geschichte ist die DDR in Natja Brunckhorsts auf wahren Begebenheiten beruhendem Spielfilm „Zwei zu Eins“, in dem drei Freunde kurz nach der Währungsunion 1990 auf eingelagerte Ost-Mark-Millionen stoßen. Eine Förderung zur Drehbuch-Fortentwicklung erhält das Spielfilmprojekt „Bettina“ über die Liedermacherin Bettina Wegner, die trotz Gefängnisaufenthalts und anderer Repressalien an der DDR festhält – eine Zerreißprobe für ihre Karriere und Familie.

Historische Themen behandeln auch drei weitere geförderte Drehbuchprojekte: In der Tragikomödie „Todschick“ über einen Berliner Modesalon im Winter 1941/42 entlarvt sich der Zynismus der NS-Ideologie, die Oskar-Maria-Graf-Verfilmung „Täglich Brot“ begleitet eine bayerische Bäckerin durch das Kaiserreich bis in die Nazi-Zeit, und in der Satire „Sie sind unter uns“ von Sven Taddicken wachen die Bewohner einer Berliner Altbauwohnung der letzten 120 Jahre plötzlich gemeinsam in der Gegenwart auf. (Quelle: FFA)

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